Auto verkaufen bei Scheidung: Wem gehört es? Tipps 2025 | Sayedi

Eine Trennung oder Scheidung ist eine emotional aufwühlende Zeit, in der neben persönlichen Verletzungen auch viele materielle Dinge geklärt werden müssen. Einer der häufigsten Streitpunkte ist das gemeinsame Auto. Wem gehört es wirklich? Wer darf es weiter nutzen oder verkaufen? Und wie wird der Wert fair aufgeteilt? Ein Auto bei einer Scheidung zu verkaufen, erfordert klare Absprachen und rechtliches Grundwissen, um Konflikte zu vermeiden. Wir von Sayedi Autohandel geben Ihnen einen umfassenden Leitfaden an die Hand, damit Sie diesen Prozess 2025 so reibungslos wie möglich gestalten können.

Die entscheidende Frage: Wem gehört das Auto rechtlich?

Um die Verkaufsberechtigung zu klären, muss zuerst die Eigentumsfrage beantwortet werden. Viele glauben, der Halter, der in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) steht, sei automatisch der Eigentümer. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum!

• Der Eigentümer: Rechtlicher Eigentümer ist die Person (oder die Personen), die im ursprünglichen Kaufvertrag als Käufer aufgeführt ist. Der Kaufvertrag ist der maßgebliche Nachweis über das Eigentum.
• Der Halter: Der Halter ist lediglich die Person, auf die das Fahrzeug bei der Zulassungsstelle registriert ist und die für die Versicherung und Kfz-Steuer verantwortlich ist. Halter und Eigentümer können, müssen aber nicht dieselbe Person sein.

Aus dieser Unterscheidung ergeben sich verschiedene Szenarien für die Ehepartner:

Fall 1: Nur ein Partner steht im Kaufvertrag

Steht nur ein Ehepartner als Käufer im Vertrag, ist er alleiniger Eigentümer des Fahrzeugs. Er kann theoretisch alleine über den Verkauf entscheiden. Aber Vorsicht: Wenn Sie im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben (was in Deutschland ohne Ehevertrag der Normalfall ist), wird der Wert des Autos beim Zugewinnausgleich im Rahmen der Scheidung berücksichtigt. Ein Verkauf ohne Zustimmung des anderen Partners kann also zu späteren Ausgleichsforderungen führen.

Fall 2: Beide Partner stehen im Kaufvertrag

Sind beide Ehepartner im Kaufvertrag als Käufer genannt, sind sie Miteigentümer zu gleichen Teilen (sofern nichts anderes vereinbart wurde). In diesem Fall kann das Fahrzeug nur mit der Zustimmung beider Partner verkauft werden. Beide müssen den Kaufvertrag mit dem neuen Käufer unterschreiben.

Praktische Lösungen zur Aufteilung des Fahrzeugs

Eine Trennung ist oft schon schwer genug. Es ist ratsam, eine einvernehmliche und faire Lösung für das gemeinsame Auto zu finden, um den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Hier sind die gängigsten Optionen:

Option A: Ein Partner übernimmt das Auto und zahlt den anderen aus

Wenn ein Partner das Fahrzeug behalten möchte, ist dies eine gute Lösung. Voraussetzung ist, dass der andere Partner eine Ausgleichszahlung erhält. Dafür muss zunächst der aktuelle Marktwert des Autos objektiv ermittelt werden. Bei Miteigentum wird dann in der Regel die Hälfte dieses Wertes an den ausscheidenden Partner gezahlt. Es ist wichtig, diese Vereinbarung schriftlich festzuhalten.

Option B: Das Auto wird verkauft und der Erlös geteilt

Dies ist oft die einfachste Lösung, da sie für klare Verhältnisse sorgt. Das Fahrzeug wird verkauft und der erzielte Erlös wird unter den Partnern aufgeteilt – bei Miteigentum üblicherweise 50/50. So hat keiner der Partner das Gefühl, benachteiligt worden zu sein.

Was tun bei Uneinigkeit?

Können sich die Partner nicht einigen, droht im schlimmsten Fall eine Teilungsversteigerung, bei der das Fahrzeug öffentlich versteigert wird. Dabei wird fast immer ein deutlich niedrigerer Erlös erzielt als bei einem regulären Verkauf. Diese Option sollte daher unbedingt vermieden werden.

Sonderfall: Das Auto ist noch finanziert

Ist das Auto noch nicht vollständig abbezahlt, wird die Situation komplexer. Beide Partner haften oft gesamtschuldnerisch für den Kredit. Der Verkaufserlös muss zunächst zur Ablösung des Kredits bei der Bank verwendet werden. Nur der verbleibende Restbetrag kann dann aufgeteilt werden. Nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit der Bank auf. Mehr Details dazu finden Sie in unserem Ratgeber Auto verkaufen trotz Finanzierung.

Der Kaufvertrag: So sichern Sie sich rechtlich ab

Wenn Sie das Auto gemeinsam verkaufen, müssen im Kaufvertrag beide Miteigentümer als Verkäufer aufgeführt sein und beide müssen unterschreiben. Legen Sie dem Käufer transparent dar, warum zwei Verkäufer im Vertrag stehen. Halten Sie alle mündlichen Absprachen schriftlich fest. Eine saubere Dokumentation ist der beste Schutz vor späteren Unstimmigkeiten, sowohl mit dem Käufer als auch zwischen den Ex-Partnern.

Sayedi Autohandel: Ihr neutraler Partner in einer schwierigen Zeit

FAQ: Autoverkauf bei Trennung & Scheidung

Was passiert, wenn mein Ex-Partner den Fahrzeugbrief nicht herausgibt?

Wenn Sie Miteigentümer sind, haben Sie einen rechtlichen Anspruch auf Zustimmung zum Verkauf und Herausgabe des Briefes. Weigert sich der Partner, muss dieser Anspruch notfalls gerichtlich durchgesetzt werden. Suchen Sie sich in diesem Fall anwaltlichen Rat.

Wer zahlt Versicherung und Steuer bis zum Verkauf?

Der Halter des Fahrzeugs ist zunächst für die Zahlung verantwortlich. Intern können die Partner jedoch eine hälftige Teilung der Kosten bis zum Verkaufsdatum vereinbaren. Es ist ratsam, dies schriftlich festzuhalten.

Kann ich meinen Anteil am Auto an meinen Ex-Partner verkaufen?

Ja, das ist eine gängige Lösung. Der Wert des Anteils (meist 50% des Fahrzeugwerts) wird ermittelt und der eine Partner zahlt diesen Betrag an den anderen. Danach ist er alleiniger Eigentümer.

Fazit: Mit klaren Absprachen Konflikte vermeiden und fair verkaufen

Der Verkauf eines Autos bei einer Scheidung muss nicht in einem Streit enden. Der Schlüssel liegt in einer offenen Kommunikation, fairen Bewertung und klaren, schriftlichen Vereinbarungen. Die sauberste und oft konfliktärmste Lösung ist der Verkauf an einen neutralen Dritten, wie einen seriösen Fahrzeughändler. Dies schafft klare finanzielle Verhältnisse und ermöglicht es beiden Partnern, mit diesem Kapitel abzuschließen und nach vorne zu blicken.